Wertschätzung gegenüber Ellen White

Bild oben: Ausschnitt aus einer Fotografie von Ellen G. White mit einer Gruppe von Helfern in Helmshaven, 1913

Das Leben und Wirken von Ellen White ist heute jedem frei zugänglich. Ihr gesamtes Schrifttum kann auf der Internetpräsenz des Ellen G. White Estate gelesen werden. Viele Menschen können darüber Zeugnis geben, welchen Einfluss z. B. ihre Briefe oder Bücher auf sie gehabt haben und bis heute haben.

Bemerkenswert sind Wertschätzungen von denen, die nicht zur Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehören und auch keinen persönlichen Kontakt zu ihr hatten. Sie haben das getan, was jeder tun kann: Ihre Bücher lesen und ihr Lebenswerk studieren. Dazu ein paar Beispiele:

William Foxwell Albright1 (1891–1971) war der führende biblische Archäologe des 20. Jh. Durch seinen Einfluss wurde Archäologie eine Wissenschaft. Er wirkte über 30 Jahre als Professor für semitische Sprachen an der John Hopkins Universität und schrieb mehr als 1.100 Bücher und Artikel. Ein Student machte Albright auf Ellen White aufmerksam. Neugierig erforschte Albright ihr Leben und ihre Erfahrung. Er kam zu dem Schluss, dass sie eine wahre Prophetin gewesen sein muss.2

Clive Maine McCay3 (1898–1967) war Professor für Tierzucht (1927–1936) und Professor für Ernährungswissenschaften (1936–1962) an der Cornell University in Ithaka, New York. Er war Präsident der American Gerontological Society (1949, deu: Amerikanische Gesellschaft für Alterswissenschaft) sowie beim American Institute of Nutrition (1951). Er schrieb etwa 200 wissenschaftliche Artikel über Aspekte der Ernährung, vor allem über das Altern. Seine Leidenschaft war vor allem die Geschichte der Ernährung.4 Daher las er das Buch The Ministry of Healing (deu: In den Fußspuren des Großen Arztes) sowie Counsels on Diet and Foods.5 Sehr erstaunt darüber, wie Ellen White zu ihrer Zeit solche Ratschläge über die Gesundheit weitergeben konnte, schlussfolgerte er, dass sie „eine sehr erstaunliche Person gewesen sein muss, im Wissen ihrer Zeit weit voraus, um so erfolgreich zu sein.“6

Florence B. Stratemeyer7 (1900–1980) war lange Zeit Professorin für Erziehung am Lehrer College der Columbia University in New York City (1924–1965) und schrieb einige Werke über Pädagogik. Sie stand tausenden Master-Studenten und 145 erfolgreichen Doktor-Studenten als wissenschaftliche Beraterin zur Seite. Stratemeyer erklärte, dass Ellen Whites Buch Education (Erziehung) „mehr als fünfzig Jahre ihrer Zeit voraus war.“ Sie war „erstaunt über die Breite und Tiefe der Philosophie“ sowie über „das fortschrittliche Erziehungskonzept“ in diesem Buch.8

Irmgard Simon war deutsche Soziologin und veröffentlichte 1965 in Münster eine Doktorarbeit über die Siebenten-Tags-Adventisten und Ellen White. Darin schreibt sie u.a. „Die Gemeinschaft der STA lebt noch heute vom Geist Ellen G. Whites und nur solange sie das Erbe in einer diesem Geist gemäßen Weise weitergibt, wird sie eine Zukunft haben.“9

Edith Alderman Deen (1905-1994) wurde durch ihre Artikel und Bücher über Frauen in der Bibel berühmt. Ihre Werke gehören bis heute zu den Bestsellern. Sie schrieb über Ellen White:

Sie sagte nicht nur die Zukunft voraus, sondern gab auch Ratschläge für die Gegenwart. Sie war ganz sicher eine Sprecherin für Gott. Ihr Leben war ebenso wie das Leben der Propheten vor langer Zeit von Demut, Schlichtheit, Entbehrung, dem Lernen von himmlischen Dingen und der Hingabe geprägt. Und wie jene wandte auch sie sich an Gott, um Heilung und Hilfe zu empfangen. So stark war ihr Glaube geworden dass sie Dinge vollbrachte, die für Adventisten Wunder bedeuteten … [In all ihren Schriften, die] eine Verbreitung erreichten, die in die Millionen ging, … stellt sie die Bibel als das Buch aller Bücher vor, den besten Führer für die gesamte Menschheit. Auch wenn die Adventbewegung sich nach ihrem Tod im Jahr 1915 stark weiter entwickelte, konnte sich Ellen White auch schon zu Lebzeiten am Fortgang des Werkes erfreuen. Bevor sie starb, war die Gliederzahl auf 140.000 angewachsen, die Zahl der Geistlichen betrug 2.500, es gab auf der ganzen Welt verstreut 40 Verlagshäuser, 80 medizinische Einrichtungen und auf allen Kontinenten adventistische Missionsstationen.10

Nachdem Ellen White gestorben war, konnte man in Zeitschriften u.a. folgendes über sie lesen:

Ellen White war eine bemerkenswerte Frau. Hätte sie in einem früheren Abschnitt der Kirchengeschichte gelebt und wäre sie den religiösen Eiferern und dem Feuer entgangen, wäre sie ganz sicher heiliggesprochen worden. Sie war aus dem Stoff, aus dem Heilige gemacht sind.11

Paul Harvey12 (1918–2009) war ein bekannter amerikanischer Radiosprecher. Seine Zuhörerschaft schätzt man auf bis zu 24 Millionen Menschen pro Woche.13 Er bekam mehrere Auszeichnungen, darunter die Freiheits-Medaille (2005), was in den Vereinigten Staaten die höchste Auszeichnung für Zivilisten ist. Als Harvey im Jahr 2009 starb, sagte der ehemalige Präsident George W. Bush: „Paul war eine freundliche und bekannte Stimme im Leben von Millionen Amerikanern. Seine Kommentare waren unterhaltsam, erleuchtend und informierend.“14 Harvey hat in seinen Sendungen Ellen White öfters zitiert.15 Dazu sagte er „wie revolutionär vor fast einem Jahrhundert ihre Theorien [über Ernährung] waren.“16 Nachdem er darauf hinwies, dass ihre Schriften weit mehr übersetzt wurden als die Bücher von Karl Marx, Leo Tolstoi, Agatha Christie oder William Shakespeare sagte er: „Ellen White! Du kennst sie nicht? Dann lerne sie kennen!”17

Fußnoten und Anmerkungen:

1 Leona Glidden Running/David Noel Freedman, William Foxwell Albright: A Twentieth-Century Genius (New York: Two Continents, 1975); Peter Douglas Feinman, William Foxwell Albright and the Origins of Biblical Archaeology (Berrien Springs, MI: Andrews University Press, 2004).

2 William Foxwell Albright, From the Stone Age to Christianity: Monotheism and the Historical Process (Baltimore, MD: John Hopkins Press, 1957), 18-19.

3 J. K. Loosli, “Clive Maine McCay (1898-1967): A Biographical Sketch,” Journal of Nutrition 103, no. 1 (1973): 1-10; Jeanette B. McCay, Clive McCay, Nutrition Pioneer: Biographical Memoirs by His Wife (Charlotte Harbor, FL: Tabby House, 1994); H. W. Park, “Longevity, Aging, and Caloric Restriction: Clive Maine McCay and the Construction of a Multidisciplinary Research Program,” Historical Studies in the Natural Sciences 40, no. 1 (2010): 79-124; Roger B. McDonald and Jon J. Ramsey, “Honoring Clive McCay and 75 Years of Calorie Restriction Research,” Journal of Nutrition 140, no. 7 (2010): 1205-1210.

4 Loosli, “Clive Maine McCay”, 7-9. Siehe z.B., Clive Maine McCay, Notes on the History of Nutrition Research (Berne et al: Hans Huber, 1973).

5 Clive M. McCay, “A Nutrition Authority Discusses Mrs. White,” Review and Herald, 12 Feb 1959, 16-17, 24; idem, “Science Confirms Our Health Teachings,” Review and Herald, 19 Feb 1959, 6-7, idem, “Our Health Teachings Further Confirmed,” Review and Herald, 26 Feb 1959, 9-10.

6 McCay, “Our Health Teachings Further Confirmed,” 10; cf. Clive M. McCay an Helen Chen, 18 Dez 1958, zitiert in Roger W. Coon, A Gift of Light, 2nd rev. ed. (Hagerstown, MD: Review and Herald, 1998), 52.

7 Martin Haberman, “The Legacy of Florence Stratemeyer, Margaret Lindsey, and Dorothy McGeoch: Educating Teachers for a Free People,” Journal of Curriculum and Supervision 6, no. 1 (1990): 1-17; Gregory J. Nolan, “An Analysis of the Educational Ideas and Career of Florence B. Stratemeyer in Teacher Education and Curriculum Design” (Ph.D. dissertation, Pennsylvania State University, 1992).

8 Florence B. Stratemeyer, “What a Non-Adventist Authority on the Training of Youth Says About the Book Education,” Review and Herald, August 6, 1959, 13. See also Raymond S. Moore, “An Eminent Educator Comments on Mrs. White,” Review and Herald, August 6, 1959, 12-13.24.

9 Irmgard Simon, Die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten in volkskundlicher Sicht, Münster: Aschendorff, 1965, 72; zitiert in Coon, 101f.

10 Edith Deen, Great Women of the Christian Faith, New York: Harper & Brothers, 1959, 230-236.

11 Editorial, „A Modern Prophetess“, Toledo Blade, 19. Jul 1915; zitiert in Review and Herald, 27. Mai 1971, 24; zitiert in Coon, 102-103.

12 Paul J. Batura, Good Day!: The Paul Harvey Story (Washington, DC: Regnery, 2009); Stephen Mansfield and David A. Holland, Paul Harvey’s America: The Life, Art, and Faith of a Man Who Transformed Radio and Inspired a Nation (Carol Stream, IL: Tyndale House, 2009).

13 Die Nachrichten von Paul Harvey wurden an 1.200 Radiostationen, 400 Stationen der Streitkräfte und 300 Zeitschriften weitergeleitet. Vgl. Linda Witt, “Forget Cronkite: Paul Harvey Is the Biggest Newscaster in America, and Getting Bigger,” People, 22. Jan 1979, 72-76.

14 Zitiert in Paul Harvey, News Commentator and Talk-Show Pioneer, Dies at 90, Fox News, March 1, 2009; https://www.foxnews.com/story/0,2933,502645,00.html (Stand: 11. Dez 2010).

15 Mark A. Kellner, Adventist Communicators Conference: Communicating Christ, Adventist News Network, 2001, https://news.adventist.or/data/2001/09/1003237231/index.html.en (Stand: 15. Jul 2005).

16 Paul Harvey, “Nutritionist White Ahead of Her Time,” Lima (Ohio) News, August 11, 1960, zitiert in Notes and Papers Concerning Ellen G. White and the Spirit of Prophecy (Washington, DC: General Conference of Seventh-day Adventists, 71974), 193-194; Paul Harvey, “Perhaps We Should Reread What Ellen White Taught,” Today’s Food, Winter 1960, 8. Harvey behauptete, dass heute Millionen Amerikaner Cornflakes und andere Cerealien gerne zum Frühstück essen, ohne zu wissen, dass die Idee zur Herstellung der Flocken auf den Siebenten-Tags-Adventisten John Harvey Kellogg zurückgehen. Vlg. Paul Harvey, “Adventists for Breakfast: How Cornflakes and Postum Were Invented,” Signs of the Times, March 1962, 29.

17 Paul Harvey während seiner ABC Radiosendung zum Mittag am 7. Sep 1997.

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